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Brucknerorgel im Alten Dom zu Linz

Baujahr:1765/1856
Orgelbauer:Franz Xaver Chrismann/Leopold Breinbauer
Manuale:3
Register:37
Registratur:mechanisch
Traktur:mechanisch
Windladensystem:Schleifladen
Stimmtonhöhe:
Temperierung:
Winddruck:
 

Disposition

Hauptwerk (I)   Mittelmanual (II)  
       
Pordun 16' Flauto 16'
Salicional 8' Principal 8'
Coppel 8' Coppel 8'
Quint 6' Gamba 8'
Octav 4' Vox humana 8'
Picolo 4' Echo 8'
Quint 3' Octave 4'
Superoctav 2' Flöte 4'
Mixtur 7f.   Vagott (Baß C-h) 8'
Cornett 4f.   Trombete (Diskant c' - c''') 8'
Sperrventil   Coppula zum HW  
    Sperrventil  
       
Oberwerk (III)   Pedal  
       
Principal 8' Principalbas 16' + 8'
Coppel 8' Subbas 16'
Salicet 8' Octavbas 8'
Spitzfloete 4' Pedal Mixtur 6f.  
Quint 3' Pombarton 16'
Superoctav 2'    
Mixtur 3f.      
Coppula zum HW      
Sperrventil      
       
Tonumfang: Manual: CDEFGABHC –c’’’ (kurze Oktave)
  Pedal: CDEFGABHC – GIS (kurze Oktave, 12 Töne repetierend/17 Tasten)
       
Gleichstufige Stimmung, freistehender Spieltisch. Die Pedalmixtur ist nur dann spielbar, wenn das Register „Principalbas“ gezogen ist.

Beschreibung

Die Brucknerorgel im Alten Dom Linz (Jesuitenkirche St. Ignatius) zählt zu den bedeutendsten Klangdenkmälern Österreichs. Das Instrument, an dem Anton Bruckner während seiner Tätigkeit als Linzer Domorganist dreizehn Jahre lang wirkte, befindet sich heute noch als einzige der sogenannten Brucknerorgeln im Originalzustand.

1773 wurde der Jesuitenorden durch Papst Clemens XIV. aufgehoben; 1784 hatte Kaiser Joseph II. das Bistum Linz errichtet (vormals zur Diözese Passau gehörig). Die ehemalige und damals verwaiste Jesuitenkirche wurde Domkirche. Allerdings wurde befunden, dass die damalige Orgel "unbrauchbar und irreparabel sey". Das Domkapitel suchte eine passende Orgel.

1786 wurde Stift Engelszell säkularisiert. Das Domkapitel beschloss, die Chrismann-Orgel in den Linzer Dom zu transferieren. Diese Arbeit samt Adaption und neuem Orgelgehäuse führte der ursprüngliche Erbauer Franz Xaver Chrismann durch.

Und nun zu Anton Bruckner: Dieser wurde 1855 provisorisch und 1856 definitiv als Domorganist angestellt. Bereits 1856 legte er eine Erklärung dar "zum Behufe einer etwaigen (nothwendigen) Reparatur". De facto wurde dies zu einem in Etappen durchgeführten Umbau. Da die Orgel seither grundsätzich gleich geblieben ist (alle anderen Orgeln, die er gespielt hatte, wurden seither neugebaut oder erneuert, so die Orgeln der Stadtpfarrkirche Linz und in St. Florian), ist sie ein einzigartiges Klangzeugnis für die Vorstellungen und die Spielweise Anton Bruckners und daher orgelhistorisch höchst bedeutsam.

Die Brucknerorgel im Alten Dom Linz (Jesuitenkirche St. Ignatius) zählt zu den bedeutendsten Klangdenkmälern Österreichs. Das Instrument, an dem Anton Bruckner während seiner Tätigkeit als Linzer Domorganist dreizehn Jahre lang wirkte, befindet sich heute noch als einzige der sogenannten Brucknerorgeln im Originalzustand.

Die Orgel wurde ursprünglich für die Stiftskirche Engelszell gebaut. Als Entstehungszeit wird das Jahr 1760 angenommen. Die Orgel war die erste Arbeit nördlich der Alpen des berühmten Krainer Orgelbauers Franz Xaver Chrismann. Nachdem das Stift Engelszell im Zug der Josephinischen Klosteraufhebungen aufgelöst worden war, kam die Stiftsorgel 1790 in die Linzer Jesuitenkirche,die 1784 zur Domkirche der neuerrichteten Diözese Linz erhoben worden war. Chrismann selbst besorgte die Übertragung und die Neuaufstellung des Instrumentes in die neue Linzer Domkirche.

Die Chrismann-Orgel, die im Charakter des 18. Jahrhunderts als dreimanualiges Werk mit einem relativ kleinen Pedalwerk in der Art der österreichisch-italienischen Orgelbautradition konzipiert war, wurde ab 1855 während der dreizehnjährigen Amtszeit Anton Bruckners als Linzer Domorganist vom Ottensheimer Orgelbaumeister Leopold Breinbauer klanglich umgestaltet und den Wünschen Bruckners entsprechend umgebaut.

Es ist bemerkenswert, daß der Umbau nach Bruckners Wünschen nach den klassischen Grundsätzen des Orgelbaus erfolgt ist - es blieben z. B. die Tonumfänge (kurze Oktaven, repetierendes 17 Töne Pedal) beim Umbau unverändert. Allerdings wurden manche barocke Klangeigentümlichkeiten dem romantischen Zeitgeschmack angepaßt (das Blockwerk wurde geteilt, das Emporenpositiv in das Hauptgehäuse integriert und anstelle von Aliquotregistern wurden Grundstimmen eingebaut).

Die Orgel im Alten Dom präsentiert sich heute als authentisches, in seiner Art einzigartiges Bruckner-Monument und als besonders farbiges Beispiel österreichischer Orgelromantik.

Informationen zum Standort

Kirche/Kapelle/Institution: Alter Dom (Jesuitenkirche St. Ignatius)

Adresse: Domgasse 3, 4020 Linz, Österreich

Quelle: http://www.dioezese-linz.at/redsys/index.php?action_new=read&Article_ID=106860&page_new=11819

URL: http://www.dioezese-linz.at/redsys/index.php?page_new=11800

  
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